Lübeck: Spendenaktion für Bildtafeln im St. Annen-Museum startet

In Lübeck startet eine Spendenaktion zum Ankauf zweier besonderer Bildtafeln für das St. Annen-Museum. Die Bildtafeln sind Bestandteile des Maria-Magdalenen-Retabel von 1519, das zu den bedeutendsten Werken der Lübecker Schnitzkunst gehöre, wie die Lübecker Museen am Dienstag mitteilten. Um diesen Ankauf zu ermöglichen, rufen die Freunde der Museen für Kunst und Kulturgeschichte gemeinsam mit dem St. Annen-Museum eine Sammelaktion ins Leben. „Es wäre eine außerordentliche Bereicherung für das Museum und für die Stadt Lübeck, wenn diese beiden Tafeln wieder ihren Weg zu ihrem ursprünglichen Retabel zurückfinden könnten“, sagte St.-Annen-Direktorin Dagmar Täube.

Sollte der Erwerb gelingen, würden die beiden Bilder erstmals seit vielen Jahrzehnten wieder im Zusammenhang mit dem zugehörigen Retabel gezeigt, hieß es. Die Malereien werden Erhard Altdorfer, dem Bruder des berühmten Albrecht Altdorfer, zugeschrieben. Bei den beiden Szenen handele es sich um „Die Ankunft der Maria Magdalena in Marseille“ und „Die Bekehrung des Fürstenpaares durch die Heilige“. Beide Tafeln galten bisher als verschwunden und haben laut Museum eine abenteuerliche Reise mit interessanten Stationen hinter sich. Dem St. Annen-Museum werden sie jetzt vom Senger Bamberg Kunsthandel angeboten.

Das Maria-Magdalenen-Retabel ist 1519 von den Schneidergesellen Lübecks für die Burgkirche gestiftet worden. Es befindet sich heute im Besitz des St. Annen-Museums. Vier Tafeln der Ansicht fehlen, zwei von ihnen befinden sich seit 1941 im Allen Memorial Art Museum in Oberlin, Ohio (USA).