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Lübeck: Digitales Brahms-Portal geht an den Start

Die Sammlung des Lübecker Brahms-Instituts ist ab sofort auch digital zugänglich. Insgesamt sind 10.000 Fotografien, Briefe, Erstdrucke, Programmzettel und Musiktitel des deutschen Komponisten Johannes Brahms (1833-1897) im Internet unter www.brahms-portal.de abrufbar, wie die Musikhochschule Lübeck mitteilte.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Doris Stenke (CDU) bezeichnete das Portal als „Leuchtturmprojekt der Digitalisierung“. Drei Jahre habe der Aufbau des Portals gedauert, das mit der Zeit noch wachsen soll.

Teresa Cäcilia Ramming, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Brahms-Institut, erklärte, besonders die semantische Vernetzung zwischen den digitalen Exponaten sei einzigartig in der Musikwissenschaft. Bei dem Aufruf eines Musiktitels könnten Internetnutzer auch gleich auf Fotografien und Schriftstücke in der Datenbank zugreifen, mit denen das Stück in Verbindung stehe.

Ergänzt wird das Portal durch Werktexte von knapp 20 Autorinnen und Autoren, die in die Entstehungsgeschichte der einzelnen Werke einführen. Außerdem sind 13 Video-Partituren verfügbar. Beim Hören der Audiofiles können die Nutzer die Originalnoten mitlesen. Auch ein 360-Grad-Rundgang durch die historischen Räume der Villa Brahms ist möglich.

„Uns war es wichtig, dass wir verschiedene Zugänge zu Brahms’ Werk schaffen. Das Portal richtet sich ausdrücklich an alle Musikinteressierten“, sagte Ramming. Das Portal sei intuitiv bedienbar und geeignet für Menschen ab, die nicht aus der Wissenschaft kommen. So lade die Datenbank zur Recherche, aber auch zum „Stöbern“ in den Beständen ein.

Das Brahms-Institut ist eine musikwissenschaftliche Einrichtung in Lübeck, die an die Musikhochschule angegliedert ist und sich dem Leben und Werk von Johannes Brahms sowie seinem künstlerischen Umfeld widmet.