Literaturpreis der Evangelischen Akademie für Anja Kampmann

Der Marie-Luise-Kaschnitz-Literaturpreis 2024 der Evangelischen Akademie Tutzing geht an die Lyrikerin und Prosa-Autorin Anja Kampmann. Die 1983 geborene Kampmann werfe in ihren Texten „Fragen auf, die uns alle angehen“, teilte die Akademie am Dienstag mit. Es seien Fragen wie: „Wer sind wir? Wer wollen wir sein? Wie können wir überleben in einer Welt, in der unsere natürlichen Ressourcen ausgebeutet und unsere Landschaften systematisch zerstört werden?“ Sowohl in Kampmanns Prosa als auch in ihrer Lyrik liege ein „einzigartiger Zauber“. Die Verleihung ist im Rahmen einer Literaturtagung vom 31. Mai bis 2. Juni 2024 geplant.

Kampmann ist unter anderem für ihren 2018 erschienenen Roman „Wie hoch die Wasser steigen“ bekannt. Das Werk wurde für den Preis der Leipziger Buchmesse und den Deutschen Buchpreis nominiert und in verschiedene Sprachen übersetzt.

Der Marie-Luise-Kaschnitz-Preis wird seit 1984 vergeben. Er ist mit 7.500 Euro dotiert. Zu den bisher Geehrten zählen Sibylle Lewitscharoff, Michael Köhlmeier, Angelika Klüssendorf und Lutz Seiler. Die Auszeichnung erinnert an die Schriftstellerin Kaschnitz (1901-1974), die 1951 in der Evangelischen Akademie Tutzing einen Gedichtzyklus vortrug, der 1957 unter dem Titel „Tutzinger Gedichtkreis“ ihren Lyrikband „Neue Gedichte“ eröffnete. Dies ist Kaschnitz‘ letzter großer Gedichtzyklus, in dem sie nach den Erfahrungen von Holocaust und Krieg ein anklagendes Gespräch mit Gott führt.