Lichterkette gegen Antisemitismus am Sonntag in Frankfurt

Frankfurts Kulturverantwortliche rufen am Sonntagabend zu einer Lichterkette entlang des Mainufers auf. Ab 18.00 Uhr wolle man ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen, teilte das katholische Bildungszentrum Haus am Dom mit. Zu den Trägern der Aktion „Nie wieder ist jetzt!“ gehören auch die Evangelische Akademie und mehrere Dutzend weitere Kulturinstitutionen und Museen der Stadt. Es stünden 3.000 Kerzen vor Ort zur Verfügung, hieß es. Die Lichterkette ist zwischen Eisernem Steg und Ignatz-Bubis-Brücke geplant.

„Jeder und jede aus Frankfurt und Region wird gebraucht“, heißt es im Aufruf. Von dieser Stadt solle „ein starkes Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft und gegen Antisemitismus und Extremismus in unserer Gesellschaft ausgehen“.

85 Jahre nach den November-Pogromen von 1938 seien „Jüdinnen und Juden in Frankfurt wieder in Sorge um ihr Leben“, so der Aufruf. „Entsetzt sehen wir, dass das Massaker am 7. Oktober und der Terrorangriff von Hamas weltweit, auch in Deutschland, zum Auslöser für andauernde antisemitische Propaganda und Gewalt wurde.“ Dazu wollten die Kulturverantwortlichen in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet nicht schweigen.

Es sollten „Tausend Lichter gegen Antisemitismus“ leuchten. Die Initiative geht aus von Joachim Valentin, dem Direktor des Hauses am Dom. „Die Aktion ist nötig wegen des Schweigens in der Kulturszene, wo Solidarität mit den von Judenhass bedrohten jüdischen Menschen in Deutschland hätte sein müssen“, erklärte Valentin.