Letzte Generation will TV-Gottesdienst stören – und kommt zu spät

Klima-Aktivisten wollten einen ARD-Gottesdienst als Bühne für eine Protestaktion nutzen. Doch die Polizei erhielt einen Hinweis und verhinderte die Aktion.

Die Live-Übertragung eines ARD-Gottesdienstes wollte die Letzte Generation stören (Symbolbild)
Die Live-Übertragung eines ARD-Gottesdienstes wollte die Letzte Generation stören (Symbolbild)epd-bild / Michael Schick

Klima-Aktivisten haben vergeblich versucht, den ARD-Weihnachtsgottesdienst zu stören. Die evangelische Gemeinde in Stuttgart-Möhringen und die Polizei verhinderten die Protestaktion der Letzten Generation.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) erklärte dazu auf Twitter: „Wer an Weihnachten einen Gottesdienst stürmen möchte, um für politische Ziele zu werben, dem ist nicht mehr zu helfen. So findet man keine Unterstützer, sondern bloß Gegner. Die #LetzteGeneration schadet seriösem Klimaschutz.“

Hinweise durchgesickert

Der Familiengottesdienst sollte an Heiligabend live aus der Auferstehungskirche in Stuttgart-Möhringen in der ARD übertragen werden. Doch bereits vorab sickerten Hinweise durch, dass Aktivisten der Letzten Generation den Gottesdienst medienwirksam stören wollten, wie die Polizei mitteilte.

Die Gemeinde bereitete sich entsprechend vor und zeichnete bereits die Generalprobe des Gottesdienstes am Freitag auf, die dann an Stelle der Liveübertragung im Fernsehen gesendet wurde. „Wir wollten nicht, dass die Weihnachtsfreude der Kinder und Mitfeiernden gestört wird“, sagte der Sprecher der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Dan Peter, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „An Weihnachten sollte die Botschaft der Hoffnung im Vordergrund stehen und nicht der Konflikt.“

Peter betonte, Klimaschutz sei der Landeskirche ein wichtiges Anliegen. Die Art und Weise des Protestes der „Letzten Generation“, die unter anderem mit Hausfriedensbruch einhergehe, heiße man aber nicht gut. „Wir bleiben dennoch im Gespräch mit allen Beteiligten“, sagte er.

Vorwürfe an die FDP

Bei Twitter gab es vehemente Reaktionen. Unter anderem wurde der FDP vorgeworfen, dass sie „alle sinnvollen Maßnahmen, die die Klimakatastrophe verlangsamen könnten“, blockiere. „Davon können Sie mit Ihrer Hetze gegen die ‚Letzte Generation‘ nicht ablenken`“, schrieb ein Klima-Aktivist. Die Gruppe „Letzte Generation“ begründete ihre Aktion auf Twitter unter anderem damit, dass auch das Kind in der Krippe als Erwachsener zur Umkehr aufrufe: „Es passt, das an seinem Geburtstag auch zu tun.“

Laut Polizei tauchten an Heiligabend acht Klimaaktivisten vor der Auferstehungskirche auf, standen aber vor verschlossenen Türen. Die Polizei habe vor Ort noch zwei Mitglieder der „Letzten Generation“ angetroffen und vom Platz verwiesen. Weitere ähnliche Aktionen seien der Stuttgarter Polizei nicht bekannt, sagte ein Polizeisprecher.