Letzte Generation bittet um Unterkunft in Kirchengemeinde

Sollen Aktivisten der Letzten Generation Räume einer Kirchengemeinde als Unterkunft nutzen dürfen? Darüber lässt eine Berliner Gemeinde abstimmen.

Im Juli blockierte die Letzte Generation die Berliner Friedrichstraße
Im Juli blockierte die Letzte Generation die Berliner FriedrichstraßeImago / Sabine Gudath

Die Berliner Evangelische Kirchengemeinde am Weinberg hat unter ihren Mitgliedern eine Umfrage gestartet, ob die Gemeinde der Bewegung Letzte Generation eine kostenlose Unterkunft zur Verfügung stellen soll. Die Klima-Aktivisten bitten darum, für ihre geplanten Aktionstage in Berlin ab 11. September für mehrere Wochen Räume der Kirchengemeinde kostenlos für Unterkunft und Verpflegung nutzen zu können, schreibt die Gemeinde auf ihrer Webseite. Im Gegenzug hätten sie zugesagt, für Gespräche oder gemeinsame Veranstaltungen zur Verfügung zu stehen. Zuerst hatte die Bild-Zeitung darüber berichtet.

Es geht um eine Gemeinde-Wohnung, in der zuletzt Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht waren und die zurzeit leer steht. Darüber zu entscheiden hat der Gemeindekirchenrat (GKR), der nach Angaben von Gemeindepfarrerin Christine Schlund aber zuvor ein Meinungsbild in der Gemeinde einholen will. Die Mitglieder können sich bis Sonntag dazu äußern. Der GKR will dann am 19. September entscheiden.

Letzte Generation fragt mehrere Gemeinden an

Der GKR schlägt bislang vor, der Letzten Generation die Wohnung zur Verfügung zu stellen. Sie müsste aber innerhalb von 48 Stunden geräumt werden, wenn sie für Geflüchtete gebraucht werde. Nach Angaben des Kirchenkreises Berlin-Stadtmitte haben die Klimaschützer mehrere Berliner Kirchengemeinden wegen Unterkünften angefragt.