Leopoldina sieht Mängel bei Notfallvorsorge für Kulturgüter

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina sieht Mängel bei der Notfallrettung von Kulturgütern. Wie die Akademie am Dienstag in Halle (Saale) erklärte, habe eine Umfrage unter sogenannten Notfallverbünden vor allem Mängel durch fehlende Notfallpläne aufgezeigt. Auch bei der Fortbildung und der digitalen Vernetzung gebe es Defizite.

Notfallverbünde sind freiwillige Zusammenschlüsse etwa von Archiven, Bibliotheken, Museen oder Kirchen zur Rettung von Kulturgütern. Die Mitglieder tauschen Expertise, Erfahrungswerte oder Ausrüstung beispielsweise zum Schutz vor Hochwasser, Bränden oder Vandalismus aus. Das am Dienstag veröffentlichte Diskussionspapier „Vernetzte Notfallvorsorge für Kulturgüter“ biete erstmals eine Bestandsaufnahme zu dem Thema, hieß es.

Die Autorinnen und Autoren hätten dabei insbesondere festgestellt, dass nicht alle Verbünde über Notfallpläne verfügten. Diese seien jedoch eine Grundlage der Handlungsfähigkeit von Rettungskräften, so die Fachleute. Die Umfrage habe zudem gezeigt, dass die Kommunikation innerhalb der Verbünde zwar sehr gut, die digitale Organisation jedoch nur schwach ausgeprägt sei.

Nach Verbesserungswünschen befragt, sei am häufigsten der Wunsch nach mehr Informationen und Fortbildungsangeboten genannt worden. Die Umfrage wurde den Angaben zufolge im Jahr 2021 gemeinsam von Blue Shield Deutschland, dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), SiLK – Sicherheitsleitfaden Kulturgut, den Notfallverbünden Halle (Saale) und Köln sowie der Leopoldina durchgeführt und ausgewertet worden, hieß es.