Leiterin des Weltnaturgipfels: Sorge um Ernährungssicherheit

Die Chefin der UN-Biodiversitätskonvention, Astrid Schomaker, hat vor Beginn des Weltnaturgipfels in Kolumbien die Bedeutung des Umweltschutzes betont. Ohne mehr Naturschutz werde die Menschheit langfristig keine Ernährungssicherheit erreichen, sagte Schomaker im Interview der Woche im Deutschlandfunk. Die Ökosysteme der Welt und auch in der EU seien oft in schlechtem Zustand und nicht mehr in der Lage, garantiert „das Grundwasser und das Klima zur Verfügung zu stellen, das wir für unsere Landwirtschaft brauchen“.

Am Montag beginnt in der kolumbianischen Stadt Cali die 16. UN-Biodiversitätskonferenz (COP 16). Vor zwei Jahren hatte sich die Weltgemeinschaft in Montreal auf ein Abkommen geeinigt, das vorsieht, bis 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresfläche unter effektiven Schutz zu stellen.

Schomaker sagte: „Es geht nicht nur darum, dass wir noch zehn Prozent neue Bäume pflanzen, sondern dass wir uns auch angucken: Wie sind unsere Energiesysteme? Wie ist unsere Landwirtschaft? Was für Verschmutzungsziele können wir uns neu stecken? Und wie können wir das eigentlich erreichen und finanzieren?“ Diese komplexen Fragen müssten unter Einbeziehung aller Betroffenen beantwortet werden.

Bei der Weltnaturkonferenz würden viele Beispiele gezeigt, wie sich Landwirtschaft rentabel und naturverträglich betreiben lasse. Das müsse mehr diskutiert und bekannt gemacht werden, sagte die Geschäftsführerin des Sekretariats des Übereinkommens über die biologische Vielfalt.