Leiterin der Rostocker Seemannsmission ins Amt eingeführt

Schon seit Februar arbeitet Stefanie Zernikow als Chefin der Rostocker Seemannsmission. Wegen der Corona-Krise gibt es deutlich mehr zu tun als sonst.

Seemannsdiakonin Stefanie Zernikow mit Bischof Tilman Jeremias
Seemannsdiakonin Stefanie Zernikow mit Bischof Tilman JeremiasMatthias Ristau / Nordkirche

Rostock. Stefanie Zernikow (37), neue Leiterin der Rostocker Seemannsmission, ist von Bischof Tilman Jeremias (Greifswald) in ihr Amt eingeführt worden. „Sie sind berufen, sich stark zu machen für die Seefahrer und deren Sache“, sagte Jeremias im Seefahrergottesdienst in der Warnemünder Kirche. 90 Prozent des Welthandels würden über See abgewickelt, und doch wisse kaum jemand, wie es den Seeleuten geht, betonte der Bischof. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst vom Shantychor „De Klaashahns“.

Seemannsdiakonin Zernikow hat bereits am 10. Februar die Nachfolge des langjährigen Leiters Folkert J. Janssen angetreten, der in den Ruhestand ging. Zuvor leitete Zernikow die Seemannsmission in Kiel. Bereits seit Dezember 2019 arbeitet sie in Rostock. Wegen der Corona-Pandemie durfte nur eine begrenzte Personenzahl die Kirche betreten. Darum wurde der Gottesdienst über den Facebook-Account der Rostocker Seemannsmission live übertragen.

Gegründet vor 19 Jahren

Die Rostocker Seemannsmission war am 31. Januar 1991 in der Nikolaikirche gegründet worden. Sie hat heute sieben Mitarbeiter, darunter eine Teilzeitkraft und zwei Minijobber. Vor der Corona-Krise besuchten jährlich mehr als 5.000 Seeleute aus aller Welt die Räume der Seemannsmission im Überseehafen.

Das größte Problem sei derzeit, dass die Seeleute wegen der Corona-Pandemie die Schiffe nicht verlassen dürften und es keinen Crew-Wechsel gebe, sagte Zernikow dem Evangelischen Pressedienst (epd). Nur Seefahrer aus Ländern des Schengen-Raums dürften von Bord. Die Seemannsmission besorge deshalb auf Bestellung das Nötigste für den persönlichen Bedarf der Seeleute, beispielsweise Deos, Duschgel und Medikamente. In Tüten würden diese Dinge an die Gangway der Schiffe gestellt. Derzeit liegen laut Zernikow 20 Schiffe in den Rostocker Häfen. Dreimal am Tag kaufe die Seemannsmission ein. Mindestens 200 Seefahrer würden täglich so versorgt. (epd)