Leitender Theologe Kuschnerus: Krippe zeigt Menschen ihre Bestimmung

Das Weihnachtsfest und die Krippe zeigen aus Sicht des Schriftführers der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Bernd Kuschnerus, wozu die Menschen eigentlich auf der Welt sind. „Gott wird Mensch, damit wir menschlich werden, so verstehe ich das“, sagte Kuschnerus am Sonntag in einer Christvesper zum Heiligabend in der Bremer Melanchton-Kirche.

Gott erscheine als Kind in der Krippe in entwaffnender Menschlichkeit, „damit wir die Anstrengung des Bösen aufgeben“, bekräftigte der leitende evangelische Theologe laut Predigtmanuskript. Denn: „Böse zu sein ist anstrengend, es kostet Kraft. Böse zu sein widerspricht allem, zu dem wir geschaffen sind.“

Das Vorbild des Kindes in der Krippe könne dabei helfen, Wut, Selbstgefälligkeit, Gleichgültigkeit und Egoismus zu überwinden. „Gott lässt sich finden in den Gesichtern der Menschen, die ihre Augen nicht verschließen, sondern sich für ihre Nächsten einsetzen.“

Dazu sei es wichtig, miteinander zu sprechen, etwa, wenn es um den Klimawandel gehe, um Geflüchtete und darum, Gewalt einzudämmen beispielsweise im Nahen Osten, in der Ukraine und in Bergkarabach. Kuschnerus appellierte, die Hoffnung auf Frieden nicht aufzugeben: „An der Krippe können wir etwas von dem spüren, was in unserem Leben wirklich zählt.“