Leistungsprinzip an Schulen: Sind Noten veraltete Werte?

Das System der Schulnoten wird kontrovers diskutiert. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, verteidigt es: „Das Leistungsprinzip ist der Schlüssel für sozialen Aufstieg“.

Erziehungswissenschaftler disskutieren das Leistungsprinzip an Schulen
Erziehungswissenschaftler disskutieren das Leistungsprinzip an SchulenImago / Everett Collection

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hat das System der Schulnoten verteidigt. „Das Leistungsprinzip ist der Schlüssel für sozialen Aufstieg“, sagte Meidinger dem Bremer Weser Kurier . „Wenn Noten nichts mehr zählen, steuern wir auf das angelsächsische System zu“, mahnte der 68-jährige ehemalige Gymnasiallehrer. In den USA oder in England komme es mehr darauf an, ob die Eltern eine teure Privatschule finanzieren könnten.

„Dann droht der Rückfall in eine Gesellschaft, in der nur persönliche Beziehungen und Reichtum maßgebend sind“, warnte Meidinger. Damit bekäme die Gesellschaft einen Zustand, „den wir schon überwunden glaubten“.

Meidinger zufolge gibt es „eine Tendenz zur Verteufelung von Ziffernnoten und damit zur Geringschätzung von Leistung“. Das werde inzwischen auch in den Erziehungswissenschaften erkannt. Aktuell gebe es eine Diskussion darum, das Leistungsprinzip an Schulen zu rehabilitieren.