Leipziger Museum holt kritisierte Veranstaltung nach

Eine wegen Rassismus-Vorwürfen abgesagte Veranstaltung im Leipziger Museum der bildenden Künste wird nachgeholt. Beim Zitieren aus einem DDR-Kinderbuch war das N-Wort gefallen.

Im Museum der bildenden Künste hatte eine Veranstaltungen für Aufregung gesorgt, bei der das sogenannte N-Wort gefallen war
Im Museum der bildenden Künste hatte eine Veranstaltungen für Aufregung gesorgt, bei der das sogenannte N-Wort gefallen warImago/ Schöning

Eine wegen Rassismus-Vorwürfen im Juni abgesagte Veranstaltung im Leipziger Museum der bildenden Künste (MdbK) wird am Samstag (5. August) nachgeholt. Im Anschluss an das Programm der beiden Künstlerinnen Bibiana Malay und Grit Díaz de Arce werde zudem ein Gespräch mit ihnen stattfinden, moderiert von der Soziologin und Autorin Katharina Warda, kündigte das Museum auf seiner Internetseite an.

Die Ankündigung ist mit einer Inhaltswarnung versehen: In der szenischen Lesung würden von den Künstlerinnen autobiografische Texte, Bilder und Lieder bewusst dokumentarisch eingesetzt. Dabei würden auch rassistische Begriffe wiedergegeben, heißt es.

Reime aus DDR-Kinderbuch und das N-Wort ausgesprochen

In dem Programm „Dark Side of the GDR“ (deutsch: „Dunkle Seite der DDR“) schildern die gebürtigen Ost-Berlinerinnen, die beide afrikanische Väter haben, ihr Aufwachsen mit Rassismus in der DDR. Sie zitieren unter anderem Reime aus einem DDR-Kinderbuch und sprechen dabei das sogenannte N-Wort aus.

 

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Die Veranstaltung gehört zum Begleitprogramm der Mitte Mai in dem Museum eröffneten Ausstellung „Re-Connect. Kunst und Kampf im Bruderland“. Dabei geht es um die Einwanderungsgeschichte der DDR.

Nachdem die beiden Frauen bei der Ausstellungseröffnung Auszüge aus ihrem Programm vorgestellt hatten, verschob das Museum die geplante Veranstaltung kurzfristig. Zur Begründung hieß es, die Aufführung einzelner Szenen habe Anwesende offenbar verletzt. Auch hätten Personen, die am Ausstellungsprojekt beteiligt sind, ihre Mitarbeit aus diesem Grund abgesagt. Deshalb wolle man zuvor einen Dialog mit allen Beteiligten führen.