Leipziger Medienpreis für “Correctiv” und Korrespondentin Adler

Das Recherchenetzwerk „Correctiv“ und die Radiojournalistin Sabine Adler sind am Dienstag in Leipzig mit dem „Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien“ geehrt worden. Die mit jeweils 10.000 Euro dotierten Auszeichnungen würdigen den herausragenden persönlichen Einsatz für die Presse- und Meinungsfreiheit, wie die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig als Veranstalter mitteilte.

Das 2014 gegründete Recherchenetzwerk „Correctiv“ wurde von der Jury für seinen investigativem Journalismus gelobt. In Zeiten, in denen „die freiheitlich-demokratische Grundordnung in der politischen Auseinandersetzung durch gezielte Desinformationen, Halbwahrheiten und Falschbehauptungen immer heftiger angegriffen werde“, komme der investigativen Recherche eine herausragende Kontrollfunktion zu, hieß es.

„Correctiv“ veröffentlichte Recherchen über ein Treffen von AfD-Vertretern mit Neonazis und Unternehmern, das Ende 2023 stattgefunden hatte. Laut den Recherchen ging es unter anderem um eine massenhafte Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund. Die Veröffentlichung löste bundesweit Demonstrationen für Demokratie und Vielfalt aus.

Adler ist Osteuropa-Expertin des Deutschlandfunks und Autorin mehrerer Sachbücher. Die 60-Jährige stehe „für ausgezeichneten, unaufgeregten Qualitätsjournalismus unter zunehmend schweren Bedingungen an ihren Einsatzorten“, erklärte die Jury.

Der Preis wurde am Vorabend des Leipziger Gedenktages zur Erinnerung an die friedliche Revolution 1989 übergeben. 2023 hatte die Medienstiftung die ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf geehrt.