Leipziger Kirchgemeinden planen mehr Kooperation

Die evangelisch-lutherische Nikolaikirchgemeinde in Leipzig plant mit drei weiteren Kirchgemeinden der Stadt eine neue Struktur. Die vier Gemeinden wollen zum 1. Januar 2025 ein sogenanntes Schwesterkirchverhältnis eingehen, sagte Pfarrer Bernhard Stief am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Leipzig. Am Montagabend sollte eine entsprechende Vereinbarung auf regionaler Ebene unterzeichnet werden. Zuerst hatte die „Leipziger Volkszeitung“ (Montag) darüber berichtet.

Zur neuen Struktureinheit werden laut Stief rund 9.500 Gemeindemitglieder gehören. Der Schwesterkirchvertrag müsse noch vom Dresdner Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens geprüft werden, sagte er. Zum Vorgehen sei das Landeskirchenamt aber informiert worden.

Die Nikolaikirchgemeinde habe beim Thema soziale Arbeit schon länger Kontakte mit Gemeinden im Leipziger Osten. Daher biete sich eine engere Zusammenarbeit an, sagte Stief. Pfarramtsleiter soll der Leipziger Pfarrer Hans-Christian Moosdorf werden. Hintergrund sind von der Landeskirche geforderte Strukturreformen angesichts sinkender Kirchenmitgliederzahlen.

Das sächsische Landeskirchenamt hatte 2021 eine Struktureinheit der Leipziger Innenstadtgemeinden St. Thomas und St. Nikolai favorisiert. Diese wehrten sich jedoch mit einer Klage gegen eine Zwangsvereinigung und entschieden den Rechtsstreit für sich. Bei einem Schwesterkirchverhältnis bleiben die beteiligten Gemeinden weitgehend eigenständig organisiert. Die Anstellung von Mitarbeitenden für die jeweilige Region obliegt nur einer Gemeinde.