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Leipziger Buchpreis geht an Miljenko Jergovic

Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2026 geht an den kroatisch-bosnischen Schrifsteller Miljenko Jergovic. Der 59-Jährige werde für sein erzählerisches Werk „Das verrückte Herz. Sarajevo Marlboro Remastered“ über die Bruchlinien der Geschichte des Westbalkans ausgezeichnet, teilten die Leipziger Messegesellschaft und der herausgebende Suhrkamp Verlag am Montag mit. Der Preis wird am 18. März 2026 im Gewandhaus Leipzig überreicht. Er ist mit 20.000 Euro dotiert.

Im Mittelpunkt von Jergovics jüngstem Erzählungsband „Das verrückte Herz“ stehe die Belagerung seiner Geburtsstadt Sarajevo. Gleichzeitig stelle „Das verrückte Herz“ einen Selbstkommentar zu seiner frühen Sammlung „Marlboro Sarajevo“ dar, erklärte die fünfköpfige Jury.

„Ob in weit ausgreifenden Familienpanoramen, schrägen Roadmovies oder einem nachdenklichen Vaterporträt, stets bilden Kriegserfahrungen den Kern“, hieß es. Jergovic leiste dabei „ästhetischen Widerstand gegen die großen Vereinfachungen und die Gefahren des Nationalismus“, urteilte die Jury. Die Laudatio werde die serbisch-österreichische Schriftstellerin Barbi Markovic halten.

Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung wird seit 1994 jährlich vergeben und zählt zu den wichtigsten Literaturauszeichnungen in Deutschland. Das Preiskuratorium bilden der Freistaat Sachsen, die Stadt Leipzig, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. und die Leipziger Messe, Kooperationspartner ist die Bundeszentrale für politische Bildung.