Leipziger Buchmesse mit Preisverleihung eröffnet

Nach langer Zwangspause treffen sich in Leipzig wieder Literaten und Buchbegeisterte. Die Leipziger Buchmesse lockt mit 2.500 Veranstaltungen.

So war es vor der Pandemie: Die Besucher drängeln sich in den Leipziger Messehallen
So war es vor der Pandemie: Die Besucher drängeln sich in den Leipziger MessehallenImago / Reiner Zensen

Nach drei Jahren Pause wegen der Pandemie öffnet die Leipziger Buchmesse mit rund 2.000 Ausstellern aus 40 Ländern am Donnerstag wieder ihre Tore. Eröffnet wurde das Frühjahrstreffen der Branche am Mittwochabend mit der Verleihung des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an die russisch-jüdische Autorin Maria Stepanova. Gastland der bis Sonntag dauernden Messe ist Österreich.

Die im deutschen Exil lebende Stepanova erhielt den Preis für ihren Lyrikband „Mädchen ohne Kleider“. Zur Eröffnung wurde auch der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen erwartet.

Eine Bühne für laute und leise Stimmen

Im Fokus der 2.500 Veranstaltungen der Buchmesse bis Sonntag stehe das offene Wort für ein friedliches Miteinander, erklärten die Veranstalter. Insgesamt werde mit 130.000 lesebegeisterten Besucherinnen und Besuchern gerechnet.

„Die Buchmesse hat uns allen gefehlt“, sagte Messe-Geschäftsführer Martin Buhl-Wagner. Nun wolle sie wieder eine Bühne für die leisen und lauten Stimmen der Literatur und ein Ort des Austausches sein. 2019 nutzten 286.000 Menschen die Angebote der Leipziger Buchmesse.

Leipzig feiert Lesefest

Auch das traditionelle Lesefest „Leipzig liest“ kehrt nach Veranstalterangaben mit 3.000 Veranstaltungen an 300 verschiedenen Orten auf dem Messegelände und im Stadtgebiet zurück. Unter anderem wird die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über „herausfordernde Fragen der Gegenwart“ diskutieren.

Gastland Österreich setzt mit 110 Veranstaltungen, rund 60 Verlagen und 200 Autorinnen und Autoren unter dem Titel „meaoiswiamia“ (mehr als wir) darauf, mehr als Altbekanntes und vordergründig Sichtbares zu zeigen, wie Katja Gasser für die künstlerische Leitung des Gastlandauftritts erklärte. Kerngedanke des Auftritts sei ein „grundemanzipatorischer Geist“, der eine Investition in die Gesellschaft darstelle. In seinem Gastlandauftritt mit Lesungen, Theateraufführungen, musikalischen Darbietungen und Ausstellungen habe Österreich zwei Millionen Euro investiert, sagte die österreichische Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.

Es geht auch ums Klima

Zu den weiteren auf der Buchmesse vergebenen Auszeichnungen zählen unter anderem der Preis der Leipziger Buchmesse, der am Donnerstag verliehen wird. Am selben Tag werden auch die Gewinnerwerke des Jugendbuch-Wettbewerbs „Lesekompass“ prämiert.

Zum dritten Mal findet im Rahmen des Branchentreffens in Leipzig zudem eine Klimabuchmesse statt. Von Donnerstag bis Samstag sind rund ein Dutzend Veranstaltungen mit mehr als 30 Autorinnen und Autoren geplant. Schirmherr der Klimabuchmesse ist der Arzt, Autor und Wissenschaftsjournalist Eckart von Hirschhausen.