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Leipzig erinnert an friedliche Revolution vor 36 Jahren

Mit einem Friedensgebet in der evangelischen Nikolaikirche ist am Donnerstag in Leipzig an die entscheidende Montagsdemonstration vor 36 Jahren erinnert worden. Der Leipziger Superintendent Sebastian Feydt erinnerte sich dabei an die friedliche Revolution 1989 als einen „wunderbaren Moment der gewaltlosen Veränderung und des Umbruchs“. Diesen gelte es in die heutige Zeit zu tragen und Mut daraus zu schöpfen, sagte Feydt.

Der Theologe rief dazu auf, sich nicht beirren zu lassen im Ringen um ein demokratisches Miteinander in Deutschland, Europa und weltweit. In der Nikolaikirche, die in den 1980er Jahren ein Zentrum der DDR-Friedensbewegung und Ausgangspunkt der Montagsdemonstrationen war, versammelten sich mehr als 1.000 Menschen. Der Berliner Songwriter Max Prosa übernahm die musikalische Gestaltung.

Im Anschluss war die traditionelle „Rede zur Demokratie“ geplant. Diese wollte die georgisch-deutsche Autorin und Regisseurin Nino Haratischwili halten. Am Abend sollte auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz der Grundstein für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal gelegt werden. Zu der Open-Air-Festveranstaltung wurden Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) und Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) erwartet. Die Grundsteinlegung war als Höhepunkt des diesjährigen Leipziger Lichtfestes geplant.

Leipzig erinnert jedes Jahr an die entscheidende Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1989. Damals gingen mehr als 70.000 Menschen für Demokratie, Freiheit und Bürgerrechte auf die Straße. Das Datum gilt als bedeutende Wegmarke der friedlichen Revolution.