Von den 70.000 im Jahr 2024 in Baden-Württemberg kontrollierten Lebensmittelbetrieben mussten 1,4 Prozent wegen gravierender Mängel vorübergehend schließen. In knapp 14 Prozent der Betriebe habe es Verstöße gegeben, teilte das baden-württembergische Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am Montag in Stuttgart mit. Insgesamt führte die amtliche Lebensmittel-, Trinkwasser- und Futtermittelüberwachung im Jahr 2024 rund 110.500 Kontrollbesuche durch.
Von den etwa 48.500 untersuchten Proben, von Lebensmitteln bis zu Kosmetik und Tätowiermitteln, wurden etwa 16 Prozent beanstandet, aber nur 0,4 Prozent als gesundheitsschädlich beurteilt. Die Futtermittelkontrolle überprüfte rund 1.000 Betriebe und erhob fast 700 Proben, von denen etwa 12 Prozent nicht den Vorschriften entsprachen.
Im Fokus der Untersuchungen hätten im vergangenen Jahr Online-Vertriebswege gestanden, sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) bei der Vorstellung des Jahresberichts 2024 der amtlichen Lebensmittel-, Trinkwasser- und Futtermittelüberwachung und des Ökomonitorings in Stuttgart. So habe es nach ersten beunruhigenden Untersuchungsergebnissen von importierter Dubai-Schokolade ein landesweites Sonderprogramm gegeben.
Bei im Internet angebotenen Nahrungsergänzungsmitteln lag die Beanstandungsquote bei 85 Prozent. Am häufigsten wurde mit unzulässigen Aussagen über gesundheitsfördernde Eigenschaften geworben oder es wurden Heilungsversprechen abgegeben, die für Lebensmittel generell verboten sind. Hauk warnte auch vor möglicherweise gefährlichen Produkten aus Automaten. Dazu zählten Gummibonbons mit Muscimol aus dem Fliegenpilz, das „für den gewissen Kick in der Freizeit“ sorgen solle. Kinder könnten die Bonbons mit normalen Gummibärchen verwechseln.
Fast durchweg positiv waren die Ergebnisse von 810 untersuchten Öko-Produkten: Wo Bio draufsteht, war in aller Regel auch Bio drin, die gesetzlichen Grenzwerte wurden eingehalten. Lediglich zwei Bio-Wurstwaren waren aufgrund fehlender Nitratdeklaration zu beanstanden. (1784/21.07.2025)