Lebensmittelkontrolleure finden kaum gesundheitsschädliche Produkte

Die Kontrolleure der rheinland-pfälzischen Lebensmittelüberwachung haben bei ihrer Arbeit auch im vergangenen Jahr zahlreiche falsch gekennzeichnete, aber nur sehr wenige gesundheitsschädliche Produkte beanstandet. „Unsere Lebensmittel sind sicher“, bekräftigte Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) am Montag bei der Vorstellung der Lebensmittelüberwachungsbilanz für 2022. Von 19.430 untersuchten Proben aus dem Handel und der Gastronomie wurden demnach im vergangenen Jahr 2.167 beanstandet – davon 19, die als gesundheitsschädlich aus dem Verkehr gezogen wurden.

Die Lebensmittelkontrolleure der Kommunen und des Landesuntersuchungsamtes mit Sitz in Koblenz stießen beispielsweise auf einen originalverpackten Oblaten-Lebkuchen mit Kunststoffsplitter, einen spitzen Draht in Schnittbrot und mit Bakterien verunreinigte Salate. Häufiger kam es zu Beanstandungen wegen irreführender Etikettierungen, etwa falscher Angaben zu Inhaltsstoffen und fehlerhaften Informationen zum Alkoholgehalt von Spirituosen.

Besonderes Augenmerk legten die Prüfer auf vegane Fleischersatzprodukte. So wurden „nach Getreide statt Fleisch schmeckende ‚vegane Würstchen’“ ebenso bemängelt wie vegane Salami, Fischstäbchen oder Kaviar, deren Konsistenz nicht dem Originalprodukt entsprach.

Der Jahresbericht weist auch auf das anhaltende Problem anhaltender radioaktiver Belastung des Fleischs erlegter Wildschweine hin. Noch immer sei in bestimmten Gegenden von Rheinland-Pfalz eine Kontrolluntersuchung auf das Radionuklid Cäsium-137 verpflichtend, bevor das Fleisch in Verkehr gebracht werden dürfe. Von den im Jagdjahr 2022/2023 untersuchten 949 Proben mussten demnach 39 beanstandet werden. Das Fleisch dieser Tiere wurde vernichtet. In einem Fall aus dem Pfälzerwald war der zulässige Grenzwert für Cäsium-137 um das Siebenfache überschritten.