Die Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen fordert mehr Investitionen in die häusliche Pflege von Menschen mit Behinderung. Angehörigen leisteten bereits einen „unermüdlichen Beitrag“ zur Pflege behinderter Familienmitglieder, erklärte die Lebenshilfe am Mittwoch in Hürth zum Internationalen Tag der Pflege (12. Mai). Der Entlastungsbetrag für pflegende Angehörige müsse angehoben werden. Er stagniere trotz Inflation seit Jahren bei 125 Euro. Das sei im Prinzip eine „Kürzung der Mittel durch die Hintertüre“, kritisierte der Verein.
Die finanzielle Unterstützung für pflegende Familien und Angehörige dürfte auch angesichts der angespannten Haushaltslage nicht gekürzt werden, betonte der Verband. „Vielmehr muss angesichts des Fachkräftemangels in sie stärker investiert werden, um diesen notgedrungen auszugleichen.“ Investitionen in die häusliche Pflege seien „Investitionen in die Zukunft und den sozialen Frieden unserer Gesellschaft“. Sie seien eine tragende Säule in der Versorgungslandschaft und leisteten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag.
Viele pflegende Angehörige stünden ohnehin vor finanziellen Herausforderungen, betonte die Lebenshilfe NRW. Die Pflege eines Familienmitglieds mit Behinderung könne zu zusätzlichen Kosten führen, etwa wenn spezielle Hilfsmittel, barrierefreie Wohnanpassungen oder medizinische Versorgung bezahlt werden müssten. Familien müsste die notwendigen Ressourcen erhalten, um ihre Angehörigen mit Behinderung bestmöglich zu versorgen.