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Lauterbach: US-Austritt aus WHO ist ein schwerer Schlag

Es war eine der ersten Amtshandlungen von Donald Trump: Er will die USA wieder aus der Weltgesundheitsorganisation zurückziehen. Bislang sind die USA der größte Geber.

Als schweren Schlag für den internationalen Kampf gegen globale Gesundheitskrisen wertet Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Ankündigung von Donald Trump, aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auszutreten. “Ohne den Beitrag der USA zur WHO wird es deutlich schwieriger, Ländern zu helfen, die vom Ausbruch von Infektionskrankheiten oder Umweltkatastrophen betroffen sind”, erklärte Lauterbach am Dienstag in Berlin. Viele Programme gegen die Folgen von Hungersnöten, Kriegen und Naturkatastrophen würden über diese Mittel bezahlt.

Hunderttausende Menschen wären gefährdet, insbesondere sehr viel Kinder, fügte der Minister hinzu. Deutschland werde versuchen, den US-Präsidenten umzustimmen. “Auch weiterhin werden wir eng mit den USA in globalen Gesundheitsfragen zusammenzuarbeiten. Globale Gesundheitssicherheit liegt im Interesse aller Nationen – auch den USA.”

Lauterbach versicherte, Deutschland sei sich als langjähriger Partner der WHO seiner Verantwortung in der globalen Gesundheitspolitik bewusst. “Wir haben unsere WHO-Beiträge in den letzten Jahren erhöht. Weil die Stärkung der WHO ein zentraler Pfeiler unseres Engagements für eine sichere und gesündere Welt ist.” Das gelte nicht nur für die Bekämpfung und Vermeidung der nächsten Pandemie, sondern auch für die zunehmenden gesundheitlichen Schäden des Klimawandels.

Die USA waren im Zeitraum 2022–2023 mit 1,28 Milliarden US-Dollar der größte internationale Geber der Weltgesundheitsorganisation. Es folgten Deutschland mit 856 Millionen US-Dollar und die Gates-Stiftung mit 830 Millionen. Der Gesamthaushalt für 2024–2025 beträgt 6,83 Milliarden US-Dollar.