Lausitzer Osterreiter ziehen Tausende Gäste an

In der sächsischen Oberlausitz haben am Sonntag insgesamt neun Osterreitprozessionen Tausende Schaulustige angezogen. Traditionell verkündeten die sorbischen Reiter auf festlich geschmückten Pferden die biblische Botschaft von der Auferstehung von Jesus Christus. Die erste Prozession startete in Ralbitz. Sie führte nach Wittichenau und wurde am Abend zurückerwartet.

Etwa 1.500 Osterreiter beteiligten sich an den Prozessionen der katholischen Sorben. Jedes Jahr am Ostersonntag tragen sie im Dreieck zwischen Kamenz, Bautzen und Hoyerswerda singend und betend die Botschaft der Auferstehung weiter. Bei den Sorben wird dieser Brauch des Oster- oder Kreuzreitens seit mehr als fünf Jahrhunderten gepflegt. Die Prozessionen führen von der Heimatkirche der sorbischen Reiter bis ins nächste Dorf. Der Brauch ist ausschließlich Männern vorbehalten.

Sachsens Kultur- und Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) besuchte die Osterreiter in Panschwitz-Kuckau. Im Klosterhof St. Marienstern nahm sie an der Segnung der Reiter und Pferde teil.

Zudem wird ebenfalls seit Jahrhunderten die Tradition des Ostersaatreitens im ostsächsischen Ostritz gepflegt. Der Reiterzug führt von der katholischen Kirche am Markt zum Kloster St. Marienthal. Etwa 80 Reiter wurden in diesem Jahr erwartet. Auf ihrem Weg zum Kloster wollten sie an fünf Stationen stoppen.

Traditionell verkünden sie das Osterevangelium und beten für gutes Wachstum der Saat auf den Feldern. Der Brauch wird seit 1993 in ökumenischer Gemeinschaft gepflegt.