Lauenburger Begegnungszentrum steht vor dem Aus
Dem Begegnungszentrum „SML individuell“ in Lauenburg droht zum Jahresende das Aus. Hintergrund sei der Wegfall von Mitteln des Landes Schleswig-Holstein aus einem Sondertopf für geflüchtete Familien, teilte der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg am Donnerstag mit. Für den Erhalt des Projekts hoffen die Verantwortlichen jetzt auf Spenden. „Der Bedarf für dieses Begegnungszentrum ist da – und groß. Und unsere Suche nach Fördermitteln war leider nicht erfolgreich“, sagte Ulf Kassebaum, Geschäftsführer Diakonisches Werk Herzogtum Lauenburg.
Zwar werden die Räume aus privater Hand mietfrei zur Verfügung gestellt, die Betriebskosten übernehme die Stadt und viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich. Für die Finanzierung der Teilzeitstellen fehle dem Diakonischen Werk durch den Wegfall der Landesmittel allerdings das Geld. „Nun ist unsere letzte Hoffnung, dass sich jemand findet, der vor Jahresende noch kurzfristig und möglichst unbürokratisch einen mittleren fünfstelligen Eurobetrag zum Erhalt der Personalstellen auftreiben und zur Verfügung stellen kann“, sagte Kassebaum.
Die Arbeit des „SML individuell“, dessen Name sich aus den Anfangsbuchstaben der Gründerinnen Sylwia, Marzena und Layla zusammensetzt, habe im Frühjahr 2022 mit der Sammlung von Sachspenden für die vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine begonnen. Mit Unterstützung der Stadt Lauenburg seien Räume für die Initiative gefunden worden. Dann sei die Arbeit vom Diakonischen Werk Herzogtum Lauenburg als Träger unterstützt worden.
In kürzester Zeit habe sich die Arbeit des Zentrums ausgeweitet, etwa auf Hausaufgabenhilfe für Schulkinder. Zudem gebe es Hilfen für Frauen, etwa bei Behördengängen oder Formularen. An einigen Tagen kämen bis zu 70 Menschen ins Zentrum.
„Wir haben uns bereits im vergangenen Jahr intensiv Gedanken über die weitere Finanzierung machen müssen, da die Haushaltsbeschlüsse des Landes Schleswig-Holstein erst so spät gefasst wurden“, sagte Kassebaum. Zwar gebe es weiterhin Mittel aus der Lotterie „Glücksspirale“, diese seien aber projektgebunden und ebenfalls endlich.