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“Lara” – außergewöhnlicher Film mit Corinna Harfouch

Außergewöhnliches Drama von 2019 um eine frühpensionierte Beamtin, die sich an ihrem 60. Geburtstag im Berliner Hansaviertel in einer Mischung aus kühler Gelöstheit und Lebensüberdruss durch den Tag treiben lässt.

Außergewöhnliches Drama von 2019 um eine frühpensionierte Beamtin, die sich an ihrem 60. Geburtstag im Berliner Hansaviertel in einer Mischung aus kühler Gelöstheit und Lebensüberdruss durch den Tag treiben lässt.

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Die frühpensionierte Beamtin Lara (Corinna Harfouch) erwacht am Morgen ihres 60. Geburtstages und lässt sich in einer Mischung aus Schwermut und sarkastischem Humor durch den Tag treiben. Sie hebt all ihr Geld ab, kauft ein Galakleid und die Restkarten eines Konzertes, bei dem ihr Sohn Viktor (Tom Schilling) als Pianist am Abend eine eigene Komposition vorstellen will.

Außerdem stehen mehr oder weniger zwistreiche Auseinandersetzungen nicht nur mit Viktor, sondern auch mit der eigenen Mutter (Gudrun Ritter), dem Exmann (Rainer Bock), Laras früherem Klavier-Professor (Volkmar Kleinert) und anderen an, ohne dass alle Geheimnisse der schroffen Protagonistin und ihres zwischen Tristesse und Lebensmüdigkeit schwankenden Daseins gelüftet werden.

Nach “Oh Boy” ließ Regisseur Jan-Ole Gerster in seinem Nachfolgewerk von 2019 erneut eine Figur durch einen Tag treiben und flankierte eine bravouröse darstellerische Leistung im Zentrum mit pointierten Klein- und Kleinstauftritten. Der außergewöhnliche Film über Kunst, Familie und Einsamkeit handelt als kluge Selbstkritik des Bildungsbürgertums von Disziplin, Gewalt und Selbstverletzung.