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Lange Karnevalssession beschert Kostümausstatter hohe Nachfrage

Der Trend geht zum Zweitkostüm, erklärt der Branchenprimus. Verkleidungen als Indianer sind trotz gesellschaftlicher Debatte gefragt wie eh und je.

Die lange Karnevals- und Faschingssession sorgt beim Karnevalsausstatter Deiters aus Frechen nahe Köln für eine hohe Nachfrage. “Der Trend geht zum Zweitkostüm”, erklärt Lukas Wachten auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Weil Rosenmontag dieses Jahr erst am 3. März gefeiert wird, dauert die Session mit rund acht Wochen besonders lang. Dadurch gebe es auch mehr Veranstaltungen und Sitzungen, zu den die Feiernden kostümiert gehen.

“Die hohe Nachfrage merken wir auch im Bereich Accessoires. Die Leute wollen ihre Verkleidung noch einmal anders kombinieren”, fügt Wachten hinzu. Deiters ist mit bundesweit 31 Filialen eigenen Angaben zufolge Marktführer der Branche. In der Spitze beschäftigt der Ausstatter bis zu 700 Mitarbeitende. Zuletzt eröffnete der Händler im August 2024 ein Geschäft in Mannheim. Vergangenes Jahr hat Deiters demnach mehr als eine Million Kostüme verkauft. Neben dem stationären Handel betreibt das Unternehmen auch einen Online-Shop.

Wie bereits im Vorjahr seien weiterhin “Space”-Verkleidungen beliebt, also “alles, was glänzt und glitzert”, erklärt Wachten. Für den Straßenkarneval seien zudem wärmende Ganzkörperkostüme gefragt. Einen Absatzeinbruch bei den viel debattierten Indianer-Kostümen stellt Deiters hingegen nicht fest. Wachten: “Das merken wir gar nicht.” Der Händler sehe diese Verkleidungen als Hommage, nicht als kulturelle Aneignung: “Bei uns wird’s immer Indianer geben.”

Kostümierungen als Papst oder Nonne sind Wachten zufolge unverändert beliebt, allerdings gebe es derzeit keinen “Hype” um diese Verkleidungen. Nonnen würden gern als Gruppenkostüm gewählt.