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Landtagsvizepräsidentin fordert Ausschluss Demirals von Fußball-EM

In der Diskussion um das Zeigen des umstrittenen „Wolfsgrußes“ durch den türkischen Fußballnationalspieler Merih Demiral hat sich die Vizepräsidentin des NRW-Landtags, Berivan Aymaz, Forderungen nach einem Ausschluss des Spielers von der laufenden Europameisterschaft angeschlossen. Mit seiner Geste habe Demiral im Achtelfinalspiel gegen Österreich „eklatant die EM und den Spielort für rechtsextremistische, nationalistische und demokratiefeindliche politische Propaganda missbraucht“, sagte die Grünen-Politikerin dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitag). Sein Verhalten stehe in Gegensatz zum Gedanken der Völkerverständigung des Turniers. Eine Sperre Demirals durch den europäischen Fußballverband Uefa wäre ein klares Zeichen, dass man „solche Signale nicht toleriert“.

Zugleich rief Aymaz Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) dazu auf, auf ein Verbot des Wolfsgrußes in Deutschland hinzuwirken. „Das ist – zusammen mit einem Verbot der Grauen Wölfe und ihrer Strukturen – überfällig.“ Auf einen vier Jahre alten Prüfauftrag des Bundestags hin sei bislang nichts passiert. Der Wolfsgruß sei „eindeutig der rechtsextremistischen Szene zuzuordnen“, betonte Aymaz. Diese stelle „eine ernste Gefahr für unsere freiheitliche Demokratie dar“.

Demirals Rechtfertigung der Geste als Zeichen von Nationalstolz entbehre hingegen jeder Grundlage. „Wer den Wolfsgruß zeigt, identifiziert sich mit der menschenverachtenden, antisemitischen und ultranationalistischen Ideologie der ‘Grauen Wölfe’“, sagte Aymaz.