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Landtagspräsidentin: ‘Nie wieder’-Sagen reicht nicht aus

Gegen Judenhass und Rassismus muss es nach Ansicht von Brandenburgs Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke mehr als nur mahnende Appelle geben. “Es ist nicht mehr genug zu sagen: Nie wieder. Wie haben es schon zu oft gesagt”, sagte sie am Montag beim Holocaust-Gedenken in der Oranienburger Gedenkstätte Sachsenhausen. “Wir spüren es längst: Es ist nicht genug zu sagen, Rechtsextremismus, Antisemitismus hätten keinen Platz in unserem Land. Die Menschenfeindlichkeit hat sich ihren Platz gesucht.”

Die zahlreichen Projekte für Demokratie, gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus in Brandenburg seien nicht vergebens, “aber auch noch mehr davon genügt nicht”. Man müsse sich vielmehr fragen, “wie die Kraft der Erinnerung die Müdigkeitserscheinungen gegenüber der Demokratie überwinden kann”. Dafür brauche es öffentliche Räume, ein Forum Erinnerungskultur, wo Geschichten der Opfer erzählt werden und lebendig blieben.

Anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus erinnert die Gedenkstätte Sachsenhausen gemeinsam mit dem Landtag an den Warschauer Aufstand vor 80 Jahren. Er begann am 1. August 1944. Später wurden rund 8.000 Polinnen und Polen in das Konzentrationslager Sachsenhausen und seine Außenlager verschleppt.