Die Präsidentin des Niedersächsischen Landtags, Hanna Naber (SPD), hat mit Blick auf den Holocaust-Gedenktag am Sonnabend (27. Januar) das aktive Gestalten der gesellschaftlichen Werte angemahnt. „Wir werden unserem Gedenken nur dann gerecht, wenn wir jeden Tag, in jeder Situation unerschütterlich für ein ‘Nie wieder’ eintreten – und mit aller Vehemenz für unsere Demokratie und den liberalen Rechtsstaat kämpfen“, sagte Naber am Donnerstag in Hannover.
Am Gedenktag halte die Gesellschaft inne und erinnere an diejenigen, die unter der NS-Herrschaft enteignet, vertrieben, misshandelt, entwürdigt und ermordet wurden. „Es ist zutiefst beschämend, dass Antisemitismus noch immer – und in zunehmendem Maße – unsere vielfältige und freiheitliche Gesellschaft vergiftet“, betonte Naber. „Dass aktuell ein antidemokratisches, rassistisches Netzwerk in räumlicher Nähe zum Ort der Wannsee-Konferenz, die im Januar 1942 die organisatorischen, sachlichen und materiellen Voraussetzungen für die ,Endlösung der Judenfrage‘ festgelegt hat, über Massendeportationen fantasiert, führt uns vor Augen, in welch ernster Lage wir uns befinden.“