Landtagspräsident für Reformationstag als Feiertag

Für Bernd Busemann, selbst Katholik, hätte der Reformationstag „die größte Austrahlung“. Aber auch säkulare Gedenktage sind als Feiertag im Gespräch.

markus_marb / Fotolia

Hannover. In der Diskussion um einen zusätzlichen gesetzlichen Feiertag in Niedersachsen hat sich Landtagspräsident Bernd Busemann (CDU) für den Reformationstag am 31. Oktober ausgesprochen. Dieser habe "die größte Ausstrahlung, Bedeutung und Vermittelbarkeit", sagte Busemann, der selbst Katholik ist, bei einem Parlamentarischen Abend der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen. Aber auch der Buß- und Bettag sei "sehr sinnstiftend als Tag des Glaubens für alle".
Busemann hatte bereits vor mehr als drei Jahren beide Tage als mögliche neue Feiertage für Niedersachsen vorgeschlagen. Er begrüßte es, dass im Land wieder darüber diskutiert werde. "Das Eisen ist im besten Sinne heiß", sagte er laut Redemanuskript. "Und dann sagt die alte Volksweisheit, man solle es auch schmieden." Der Präsident rief die Kirchen auf, zu einer gemeinsamen Strategie zu finden.

Deutlich mehr Feiertage im Süden

In Niedersachsen hatten die Regierungsparteien SPD und Grüne ihre grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, einen neuen Feiertag einzuführen. Im Norden gebe es bislang deutlich weniger Feiertage als im Süden Deutschlands, hieß es. Im Gespräch sind auch mehrere säkulare Gedenktage wie der 8. Mai als Tag der Befreiung von der NS-Diktatur, der internationale Frauentag am 8. März, der Weltfriedenstag am 1. September oder der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar. Busemann sagte, er habe bislang nur "gut durchdachte und verantwortungsvolle Vorschläge" wahrgenommen.
Der Landtagspräsident würdigte zudem die Forschritte in der christlichen Ökumene. "Die Christen in Deutschland haben verstanden, dass sie nur gemeinsam in einer zunehmend säkularisierten Welt bestehen können", sagte er. Noch vor rund 40 Jahren hätten namhafte Protestanten in seiner Partei Bedenken gehabt, ob ein Katholik in Niedersachsen Kultusminister werden könne, sagte Busemann. "Heute sehen sich beide großen Konfessionen Herausforderungen gegenüber, die ihre letzten Differenzen fast kleinlich erscheinen lassen." (epd)