Landkreis-Präsident begrüßt Bezahlkarten für Flüchtlinge

Die Landkreise begrüßen die geplante deutschlandweite Einführung von Bezahlkarten für Flüchtlinge, mit denen die Geldzahlungen an Asylbewerber abgelöst werden sollen. „Die Bezahlkarte ist nicht nur ein wesentlicher Baustein einer geordneten Migrationssteuerung, sondern wird auch für die Landkreise und Städte einfach zu handhaben sein“, sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag).

Dabei falle Verwaltungsaufwand weg, der bislang aufgrund von Bargeld-Auszahlungen oder Überweisungen die zuständigen Behörden belastet habe. Wichtig sei aber, dass die Karte auch tatsächlich bundesweit zum Einsatz komme, damit Flüchtlinge überall gleich behandelt würden, betonte Sager. Bayern und Mecklenburg-Vorpommern planen in diesem Zusammenhang offenbar Alleingänge.

Der Landkreis-Präsident verwies zudem auf erste Erfahrungen aus Regionen, in denen das Taschengeld für Asylbewerber bereits abgeschafft wurde: „In den thüringischen Landkreisen, die bereits Bezahlkarten eingeführt haben, ist zu beobachten, dass teilweise Asylbewerber den jeweiligen Landkreis verlassen, weil sie kein Bargeld mehr erhalten.“

Sager betonte, wer die Bezahlkarte ablehne, sei „höchstwahrscheinlich nicht in Not“. In solchen Fällen gehe es wohl mehr darum, Geld in die Heimat zu schicken oder Schulden bei Schleusern zu begleichen. Zuvor war bekannt geworden, dass sich 14 Bundesländer auf Kriterien für eine Geldkarte für Asylbewerber verständigt hatten. Per Ausschreibung soll nun ein Dienstleister gefunden werden, der das Vorhaben umsetzen kann.