Die Evangelische Landjugend (ELJ) hat die Protest-Aktion auf dem Bauernhof des Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes, Günther Felßner, scharf kritisiert. Die Aktivisten von „Animal Rebellion“ hätten damit Grenzen „weit überschritten“, teilte der Jugendverband am Donnerstag mit. Der Agrarsoziale Arbeitskreis der ELJ ruft deshalb für Samstag (29. März) auf dem Münchner Königsplatz zur Teilnahme an der Kundgebung „Mehr Demokratie, gegen Gewalt“ auf. Die Demonstration wird vom Bauernverband organisiert und beginnt um 11 Uhr.
Die Vorsitzende des ELJ-Arbeitskreises, Andrea Feuerstein, sagte, die Auseinandersetzung über Sachfragen müssten „mit persönlicher Achtung und Wertschätzung“ geführt werden. Man habe „mit Entsetzen“ wahrgenommen, dass die öffentliche Debatte über Landwirtschaft zunehmend polarisiert werde. Der Rückzug Günther Felßners als Kandidat für den Posten des Bundeslandwirtschaftsministers stehe „exemplarisch für den wachsenden Druck auf Engagierte aus der Landwirtschaft“, betonte sie. Felßner kündigte nach der Aktion seinen Verzicht auf den Posten an.
Felßners Hof mit 100 Mastrindern und 170 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche und 20 Hektar Forst gilt in Franken als eher großer Betrieb, den Begriff „Agrarindustrie” sieht der Agrarsoziale Arbeitskreis aber als “nicht gerechtfertigt„ an. Am vergangenen Montag (24. März) waren zwölf Aktivisten der Gruppe “Animal Rebellion„ in Felßners Bauernhof eingedrungen, zündeten Rauchbomben, kletterten auf Gebäude, brachten Banner an, und streamten ihr Vorgehen in sozialen Medien. Die Menschen in Felßner Wohnort erlebten die Aktion laut ELJ “als konkrete Bedrohung”. (1056/27.03.2025)