Artikel teilen:

Landeszentrale sammelt Informationen über Opfer des Pogroms 1938

Die judenfeindlichen Pogrome der Nationalsozialisten im November 1938 haben auf dem Gebiet der heutigen Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland mehr als 70 Todesopfer gefordert. Die Ergebnisse einer entsprechenden Studie seien ab Mittwoch, 29. Oktober, in einer Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte in Osthofen bei Worms zu sehen, teilte die Landeszentrale für politische Bildung am Freitag mit.

In der öffentlichen Wahrnehmung seien die gewaltsamen Übergriffe bislang in der Regel mit Angriffen auf jüdische Geschäfte und Synagogen in Verbindung gebracht worden. Die zahlreichen Attacken gegen Menschen seien weniger bekannt. „Die Verbrechen reichten von Misshandlungen und schweren Körperverletzungen mit Todesfolge bis hin zu brutalen Morden“, teilte die Landeszentrale mit.

Zahlreiche jüdische Männer aus der Region seien in die Konzentrationslager Dachau und Buchenwald verschleppt worden, wo einige von ihnen aufgrund der Haftbedingungen ums Leben kamen. Manche Pogrom-Opfer hätten auch Suizid begangen. Im Zuge der Recherche konnten Todesopfer der Pogromnacht unter anderem aus Mainz, Koblenz, Kaiserslautern, Worms, Ingelheim und vielen anderen Städten ermittelt werden. Die Ausstellung in Osthofen ist bis zum 18. Dezember zu sehen.