Landeswohnungsgesellschaft nimmt operatives Geschäft auf

Die neue niedersächsische Landeswohnungsbaugesellschaft hat ihren operativen Geschäftsbetrieb aufgenommen. Niedersachsen wolle alles tun, um den Wohnungsbau wieder in Gang zu bringen und wieder für mehr bezahlbaren Wohnraum zu sorgen, sagte Bauminister Olaf Lies (SPD) am Freitag in Hannover anlässlich der Konstituierung des Aufsichtsrates. „Wir müssen Druck aus dem Wohnungsmarkt nehmen, indem wir mehr Wohnraum schaffen.“ Die neue „WohnRaum Niedersachsen GmbH“ sei ein sehr wichtiger Baustein dafür.

Die Landesregierung hatte die Wohnungbaugesellschaft Ende des vergangenen Jahres mit einem Startkapital von 100 Millionen Euro ausgestattet. Durch Förderkredite und weitere Kredite soll das Investitionsvolumen auf insgesamt rund 428 Millionen Euro anwachsen. Damit bestehe unter den aktuellen Marktbedingungen die Möglichkeit, zunächst einen Bestand von etwa 1.600 landeseigenen Wohnungen aufzubauen, 90 Prozent davon als Neubau, hieß es damals.

Bis 2040 sollen 20.000 Wohnungen geschaffen werden. Angesichts von rund 147.000 Geschosswohnungen, die bis 2040 zusätzlich benötigt würden, könne die Wohnungsgesellschaft jedoch nur einen Teilbeitrag leisten, um die Wohnungssituation in Niedersachsen zu verbessern.

Aufsichtsratsvorsitzender der neuen Gesellschaft wurde Bau-Staatssekretär Frank Doods. Aus seiner Sicht geht die Wohnungsgesellschaft zum richtigen Zeitpunkt an den Start: „Der Mangel an Mietwohnungen hat sich mittlerweile zu einem gesellschaftlichen Problem mit weitreichenden Folgen entwickelt“, sagte er.

Die Nachfrage sei konstant hoch, dies setze auch die Wohnungs- und Bauwirtschaft derzeit enorm unter Druck. Neben mehr günstigem Wohnraum seien auch Aufträge für die Bauwirtschaft nötig. Die neue Geschäftsführerin Sylva Viebach sagte, als erstes sollten Mehrfamilienhäuser mit mindestens 50 Einheiten in Regionen mit angespanntem Wohnungsmarkt realisiert werden.