Der Landesvorsitzende der Tafeln in Niedersachsen und Bremen, Uwe Lampe, hofft auf einen Weiterbetrieb der von der Schließung bedrohten Tafel für Bedürftige in Bremerhaven. Am Dienstag hatten die Trägerverbände der Tafel in der Seestadt mitgeteilt, die Einrichtung zum Jahresende aus Kostengründen schließen zu müssen. „Das war ein Hilferuf“, sagte Lampe am Mittwoch in Springe dem Evangelischen Pressedienst (epd). Er habe bereits Gespräche mit den Beteiligten aufgenommen.
Die Träger hatten ihren Entschluss mit unter anderem mit steigenden Kosten, und gestrichenen Zuschüssen des Bundes für geringfügig Beschäftigte begründet. Außerdem habe ein Unternehmen, das bisher kostenlos einen Kühlraum zur Verfügung gestellt habe, Eigenbedarf angemeldet.
Dass sich wie in Bremerhaven gleich fünf Wohlfahrtsverbände zusammenschließen, um eine Tafel zu betreiben, sei der Ausnahmefall, sagte Lampe. „Im Regelfall gründen, organisieren und betreiben ausschließlich Ehrenamtliche die Tafeln.“ Seiner Einschätzung nach sollte dies auch in Bremerhaven möglich sein. Der Landesverband verfüge über weitreichende Möglichkeiten, um Tafeln dabei zu unterstützen. „Wir lassen Bremerhaven nicht im Regen stehen.“
Nun gehe es darum, die Tafel auf neue Füße zu stellen. „Die Erfahrung zeigt, es kommt immer auf die handelnden Menschen an, die helfen wollen“, unterstrich Lampe. „Und die gibt es auch in Bremerhaven.“ Zum Landesverband zählen 106 Tafeln, die regelmäßig rund 200.000 Menschen mit Lebensmitteln versorgen. Bundesweit sind es mehr als 970 Tafeln.
Die Tafel in Bremerhaven wird den Angaben zufolge von der Volkshilfe getragen, zu der sich Arbeiterwohlfahrt, Diakonie, Caritas, das Deutsche Rote Kreuz und der Paritätische Wohlfahrtsverband zusammengeschlossen haben. In den vier Ausgabestellen werden wöchentlich bis zu 950 bedürftige Menschen mit zusammen fünf bis sieben Tonnen Lebensmitteln versorgt.