Landeskirchen und Diakonie fordern Veränderungen in der Pflege

Die stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Ulrike Scherf, hat einen flexibleren Zugang zu Qualifizierungsprogrammen in der Pflege gefordert. Der Nachwuchs müsse dringend gesichert und „innovative Beschäftigungsmodelle“ finanziert werden, „um eine konstante und hochwertige Pflege zu gewährleisten“, sagte Scherf laut einer gemeinsamen Mitteilung der EKHN, der Diakonie Hessen und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) am Montag im Vorgeld des Tages der Pflege (Sonntag, 12. Mai).

„Die Situation in der Pflege ist so angespannt wie nie und für Pflegende und Angehörige sehr bedrückend“, sagte Beate Hofmann, Bischöfin der EKKW. Es werde Zeit, „dass Pflege und die Sicherung von Sorgenetzen ganz nach oben auf die politische Agenda kommen“. Zugleich seien auch Nachbarschaftshilfe, Ehrenamt und geteilte Verantwortung in der Familie nötig, „wenn wir nicht wollen, dass Menschen mit Hilfebedarf einfach allein gelassen werden“, so Hofmann.

Auch Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, betonte: „Das Gesundheitssystem ist am Limit, es braucht grundlegende Veränderungen.“ Trotz eindringlicher Warnungen und „vielen Verbesserungsvorschlägen ist bis heute nicht genug geschehen“, sagte Tag. Oftmals schulterten Angehörige, Freunde oder Nachbarn die Pflegearbeit.

Am 12. Mai wollen Bischöfin Hofmann und Carsten Tag mit Gottesdiensten auf die Lage der Pflege aufmerksam machen. Den Angaben zufolge findet der Tag der Pflege seit 1967 in Deutschland statt und wird der britischen Krankenschwester Florence Nightingale, geboren am 12. Mai 1820, zu Ehren ausgerichtet. Als Tochter einer wohlhabenden Familie habe sie sich schon früh der Pflege kranker Menschen gewidmet und die moderne westliche Krankenpflege begründet.