Landeskirche will sich weiter für Flüchtlinge einsetzen

Als zentrale Aufgabe sieht die hannoversche Landeskirche den Einsatz für Flüchtlinge. Beschließt die Synode für 2016 weitere Hilfen?

Flüchtlinge an der deutsch-österreichischen Grenze
Flüchtlinge an der deutsch-österreichischen GrenzeLukas Barth /epd

Hannover. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers wird voraussichtlich weitere Millionenbeträge in die Arbeit mit Flüchtlingen investieren. Das Kirchenparlament bat während seiner aktuellen Tagung das Landeskirchenamt, im nächsten Jahr bis zu vier Millionen Euro für die Arbeit mit Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Durch die Bereitstellung der Mittel würde der Haushalt der Landeskirche überschritten. Daher müsse noch der Landessynodalausschuss zustimmen, hieß es.
Allein drei Millionen Euro sind den Plänen zufolge für lokale Projekte direkt in den 49 Kirchenkreisen und Gemeinden zwischen Göttingen und Cuxhaven vorgesehen. 500.000 Euro stehen für Bildungsinitiativen bereit – dazu gehören die Einrichtung von Sprachlernklassen, Sprachkurse an Familienbildungsstätten oder Kurse für Ehrenamtliche. 180.000 Euro sind für Erstaufnahmezentren für Flüchtlinge bestimmt.
Mit dem Geld will die Kirche in ihren insgesamt rund 1.270 Gemeinden verstärkt Begegnungen mit Flüchtlingen ermöglichen, zum Beispiel durch Patenschaftsprojekte für Jugendliche und junge Erwachsene. Die Mitarbeiter in den diakonischen Einrichtungen sollen sich weiterhin darauf konzentrieren, freiwillige Helfer zu begleiten und zu koordinieren, sowie Aufgaben in Notunterkünften und Erstaufnahmelagern übernehmen.

Geld für Runde Tische

In der Bildungsarbeit stehen das Lernen der deutschen Sprache, religiöse und kulturelle Bildung, die Vermittlung von Alltagskompetenzen und die Qualifizierung von Ehrenamtlichen im Zentrum. Ein entscheidender Beitrag soll nach Kirchenangaben in den nächsten Monaten die Moderation und Vermittlung von Foren und Runden Tischen sein, bei denen Ängste und Fragen zur Integration thematisiert werden.
Bereits im Oktober hatte Deutschlands größte evangelische Landeskirche Sondermittel von 3,93 Millionen Euro für die Flüchtlingsarbeit zur Verfügung gestellt. Die Landessynode tagt noch bis zum Freitag in der diakonischen Henriettenstiftung in Hannover. Themen sind unter anderem die Planungen für das Reformationsjubiläum 2017 und der Klimaschutz. Am Mittwoch gibt Landesbischof Ralf Meister seinen turnusgemäßen Bericht. Zudem stellt das Diakonische Werk erstmals einen Tätigkeitsbericht vor. (epd)