Landeskirche Hannovers fördert Igelschutz in ihren Gemeinden

Der Igel ist das Tier des Jahres 2024. Deshalb fördert das Biodiversitätsprojekt BICK der Landeskirche Hannovers in diesem Jahr Projekte, die sich dem Schutz dieser niedlichen Tiere widmen.

Mit der richtigen Bepflanzung können Kirchengelände und Friedhöfe auch jungen Igeln den dringend nötigen Schutz bieten.
Mit der richtigen Bepflanzung können Kirchengelände und Friedhöfe auch jungen Igeln den dringend nötigen Schutz bieten.epd-bild/Evelyn Sander

Igel sind unfassbar possierliche Tierchen“, sagt Mona Gharib, Umweltreferentin der Landeskirche Hannovers. Doch aufgeräumte Gärten, Insektensterben und der Verlust von Lebensraum lassen die Bestände schrumpfen. Der von der Deutschen Wildtierstiftung zum Tier des Jahres 2024 gekürte Igel steht jetzt im Fokus des Projektes „BICK – BiodiversitätsCheck in Kirchengemeinden“ der Landeskirche Hannovers.

„Igelschutz bedeutet Artenschutz“, sagt Mona Gharib. „Unsere heimischen Wildtiere brauchen verstärkt unsere Einsicht und Unterstützung.“ Die Projektleiterin will Kirchengemeinden dazu ermuntern, etwas für den Igel zu tun und sich für BICK zu bewerben: „In dem Projekt fördern wir den Lebensraum der Igel.“ Igelhäuser und katzensichere Hecken helfen Igeln beim Überwintern. Insektenfreundliche Staudenbeete und Wildblumenwiesen können die Nahrungsgrundlage verbessern.

Ökologische Bepflanzung für Kirchengemeinden

BICK geht über den Igelschutz hinaus. Ziel ist es, Kirchengemeinden zu Orten der Biodiversität zu machen. „Biologische Vielfalt ist die Grundlage des Lebens, von der Ernährung über die Gesundheit bis hin zu Lösungen für den Klimaschutz.“ Dabei sei gerade die Kirche gefragt, sagt Gharib. „Sie hat eine Vorbildfunktion zur Bewahrung der Schöpfung.“ Zudem haben Gemeinden viele Möglichkeiten: „Ihre Gebäude, Außenflächen und Friedhöfe sind vielfältige Naturoasen.“

Auch mit scheinbar kleinen Maßnahmen kann eine große Wirkung erzielt werden. Eine ökologisch sinnvolle Bepflanzung mit heimischen Stauden und Gehölzen könne eine Maßnahme sein, ebenso die Anlage einer Hecke oder Steinmauer als Lebensraum für Singvögel oder von Flachteichen für Libellen und Amphibien.

Motivation für Nachahmer schaffen

Ein Patentrezept gibt es nicht. „Bei einer Begehung und Bestandsaufnahme von mir am Gebäude oder an einer Außenfläche stellen wir den Bedarf fest. Gemeinsam besprechen wir dann Maßnahmen.“ Die sollen dann von Dauer sein: BICK-Projekte müssen mindestens zehn Jahre lang Bestand haben. Schließlich bringe es wenig, eine naturnahe Wiese anzulegen, die dann nach einem Jahr sorgsam als Zierrasen gemäht wird.

Doch Mona Gharib geht es nicht nur um die konkreten Maßnahmen. Mindestens ebenso wichtig: „Wir können Nachahmer motivieren.“ Und die Kirchengemeinden erhalten neben fachkundiger Beratung und Planung von ökologisch sinnvollen Maßnahmen auch eine Schulung von Schöpfungsbotschaftern, die in jeder Kirchengemeinde benannt werden sollen, um die Botschaft weiterzutragen. „Wir wollen ein Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz schaffen.“

So geht die Bewerbung für BICK

In jedem Jahr werden in dem noch bis 2026 laufenden Projekt BICK bis zu 15 Gemeinden in Niedersachsen gefördert. Dazu zählen neben finanzieller Unterstützung auch die Beratung und Schulung von Schöpfungsbotschaftern.

Für das Projektjahr 2024 gibt es ein zweistufiges Bewerbungsverfahren: Die Auftaktveranstaltung findet online am 19. Januar von 17 bis 20 Uhr statt. Die Teilnehmenden dieser Veranstaltung können sich dann bis zum 16. Februar bewerben. Einen Überblick über Projekt, Fördermöglichkeiten für Gemeinden und den Bewerbungsprozess gibt es auf www.­kirchliche-dienste.de