Landeskirche befragt ihre Mitglieder

Nur die Hälfte besucht den sonntäglichen Gottesdienst. Und nur ein Drittel kennt den Namen des Landesbischofs. Doch es gibt auch Positives.

Blick in die voll besetzte Marktkirche von Hannover
Blick in die voll besetzte Marktkirche von HannoverJens Schulze / epd

Hannover. Die hannoversche Landeskirche will künftig aktiver auf ihre Mitglieder zugehen. "Wir können nicht mehr erwarten, dass die Menschen sich selbst auf den Weg zu uns machen", sagt der Kommunikationsdirektor der größten evangelischen Landeskirche in Deutschland, Klaus Motoki Tonn, zu den Ergebnissen einer neuen Mitgliederbefragung. Die Landeskirche hat repräsentativ rund 1.200 ihrer insgesamt 2,6 Millionen Mitglieder telefonisch interviewt.
Dabei sei deutlich geworden, dass sich zwar die große Mehrheit mit ihrer Kirchengemeinde vor Ort identifiziere und dort sowohl Kirchengebäude als auch Pastorinnen und Pastoren benennen konnte, sagte Tonn. Allerdings gab nur etwa die Hälfte aller Befragten an, den sonntäglichen Gottesdienst zu besuchen. Die überwiegende Mehrheit nahm der Befragung zufolge nur an Festen wie Taufen, Hochzeiten oder Konfirmationen am Gemeindeleben teil. Den Namen von Landesbischof Ralf Meister kannte nur etwa jeder dritte Befragte.

Lokale Verbundenheit stärken

Tonn betonte, für ihn bedeuteten die Ergebnisse, dass vor allem die lokale Verbundenheit weiter gestärkt werden müsse. Auch sollten die Kirchenmitglieder gezielter über einzelne Arbeitsfelder informiert werden. Ihnen müsse vermittelt werden, welche Arbeit die Kirche etwa in ihren Kindertagesstätten, den sozialen Bereichen oder in Alten- und Pflegeheimen der Diakonie leiste.
Der Jurist und Kommunikationsfachmann Klaus Motoki Tonn (43) ist seit April Kommunikationschef der Landeskirche. Hintergrund der neu geschaffenen Stelle ist die Absicht der Landeskirche, ihre Kommunikation neu zu strukturieren. Dazu hat sie im Auftrag der Landessynode ein umfassendes Konzept entwickeln lassen, das jetzt umgesetzt werden soll. (epd)