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Landesjägerschaft begrüßt positive Bewertung der Wolfspopulation

Die niedersächsische Landesjägerschaft hat einen Bericht des Bundesumweltministeriums an die EU zur Wolfspopulation als längst überfällig begrüßt. Das eigene Wolfsmonitoring zeige, dass in Niedersachsen derzeit 57 Wolfsrudel, fünf Wolfspaare und ein Einzelwolf lebten, sagte ein Sprecher der Landesjägerschaft am Donnerstag in Hannover. Dem Bericht zufolge geht es den Wölfen in Teilen Niedersachsens, Bremens, Schleswig-Holsteins und Nordrhein-Westfalens erstmals so gut, dass sie sich natürlich weiterentwickeln können. Diese nördliche Region wird in dem Bericht als atlantische Region bezeichnet.

Der stellvertretende Präsident der Landesjägerschaft, Ernst-Dieter Meinecke, kritisierte, dass der Bericht Deutschland in einzelne Regionen aufteile. Dadurch werde die Feststellung über einen bundesweit günstigen Erhaltungszustand der Wolfspopulaton bewusst verzögert. Zudem sei nicht nachvollziehbar, dass für die sogenannte kontinentale Region in Mittel- und Ostdeutschland der Erhaltungszustand „unbekannt“ an die EU gemeldet worden sei. Auch wenn es dort noch keine flächendeckende Wolfspopulation gebe, könne ebenso ein günstiger Erhaltungszustand festgestellt werden.

Auch die niedersächsische CDU forderte, den guten Erhaltungszustand schnellstmöglich für ganz Deutschland zu melden. „Die Wolfsregulierung darf nicht länger warten“, sagte der landwirtschaftspolitische Sprecher, Marco Mohrmann. Niedersachsen allein habe mehr Wölfe als Schweden und Norwegen zusammen.

Der Bericht des Umweltministeriums umfasst die Jahre 2019 bis 2024. In der atlantischen Region im Norden habe sich die Wolfspopulation in den vergangenen Jahren „deutlich positiv“ entwickelt, hieß es. Eine Bewertung der kontinentalen Region soll in Zusammenarbeit der Bundesländer mit dem Bund noch in diesem Jahr folgen. Für die alpine Region im Süden gibt der Bericht keine Bewertung ab.

Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) sagte, der Vorschlag der EU-Kommission, den Schutzstatus des Wolfs herabzustufen, solle „unverzüglich“ in nationales Recht umgesetzt werden: „Wir nehmen den Wolf umgehend ins Jagdrecht auf.“ Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union übermitteln der EU-Kommission regelmäßig einen Bericht über die Erhaltungszustände geschützter Tierarten.