Landeserntedankfest: Kirchenpräsidentin mahnt zum Handeln

Die Kirchenpräsidentin der Evangelisch-reformierte Kirche, Susanne Bei der Wieden, hat in ihrer Predigt zum Landeserntedankfest in Nordhorn dazu aufgerufen, „auf all das Gute zu sehen, das uns von Gott geschenkt ist“. Andererseits müsse auch die Kehrseite betrachtet werden: „Wir wissen wohl, wie gefährdet der Frieden, wie unbeständig unser Reichtum ist – und wie fragil das Leben,“ sagte sie am Sonntag in der Alten reformierten Kirche. „Ja, es gibt so viele Menschen – auch hier bei uns im Land – denen es nicht gut geht.“

Gerade Landwirtinnen und Landwirte wüssten, dass es eben nicht sicher sei, dass die Ernte gut ausfällt, sagte die Theologin. Das Landeserntedankfest stand in diesem Jahr unter dem biblischen Motto „Lass das Werk unserer Hände gelingen! Ja, das Werk unserer Hände, lass es gelingen!“

Bei der Wieden mahnte in ihrer Predigt laut Manuskript, entschlossen der Klimakrise zu begegnen und „dem Rechtsruck Einhalt zu gebieten, der durch unser Land zieht wie eine böse Welle“. Dennoch wolle sie die Hoffnung nicht aufgeben, sagte die Theologin. „Wir sind Teil dieser Erde – wir im 21. Jahrhundert hier in Niedersachsen – und was wir heute hier tun und entscheiden wirkt sich aus.“ Sie bete und arbeite dafür, „dass unsere Kinder und Kindeskinder in Zukunft mit Freude Erntedanktage feiern können. Dass sie für die Erträge der Felder danken können – und für den Frieden in der Welt.“

Der Präsident der Vereinigung des Emsländischen Landvolkes, Georg Meiners, sagte in seinem Grußwort, die Landwirte müssten sich kümmern. Das gelte für die Früchte auf dem Feld, aber auch für „die großen Herausforderungen Klimawandel, Wasserrückhalt in der Fläche und den Umbau unserer Ställe zu mehr Tierwohl“. Denn Landwirte wollten auch in Zukunft hervorragende, bezahlbare Lebensmittel produzieren.

Das Landeserntedankfest ist eine Initiative der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, des Bistums Hildesheim und der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft. Es wird in jedem Jahr in einer anderen Landeskirche gefeiert.