Landesbischof Meyns: Staatengemeinschaft muss Völkerrecht stärken

Der braunschweigische Landesbischof Christoph Meyns hat zum Reformationstag die Rolle der internationalen Staatengemeinschaft angesichts der Konflikte in der Ukraine und im Nahe Osten hervorgehoben. Ihre Aufgabe bestehe darin, das Völkerrecht zu stärken, sagte der evangelische Bischof am Dienstag in der Marktkirche in Goslar. „Seiner Verletzung durch Russland muss der Erfolg mit allen Mitteln versagt werden, will man nicht andere Länder dazu ermutigen, ihrerseits schwächere Staaten zu überfallen.“

In Israel stehe aktuell die Trauer um die Opfer und die Solidarität mit dem Staat Israel im Mittelpunkt, sagte Meyns. „Es muss aber auch hier darum gehen, eine Ausweitung der Gewalt zu verhindern und die Zivilbevölkerung auf beiden Seiten so gut es geht zu schützen.“

Christen sollten im Sinn der biblischen Seligpreisungen ihre Augen auf das richten, was Frieden stifte, betonte Meyns. Sie seien aufgefordert, auf jede Gewalt zu verzichten. Die Worte Jesu in den Seligpreisungen öffneten einen neuen Horizont. „Sie bringen zur Sprache, was nach Gottes Willen Zukunft hat und verändern damit meine Perspektive auf das Leben.“

Als bedeutendste Leistung der Reformationszeit bezeichnete Meyns die Übersetzung der Bibel. Zudem habe die Reformation wichtige geistige Fortschritte ermöglicht. Dazu zählten etwa die Befreiung von Angst und Aberglaube, Anregungen für eine ethische Gestaltung von Privatleben und Beruf, sowie Anstöße für umfassende Bildungsanstrengungen.