Landesbischof: Mehr Dialog mit denen, die sich fremd fühlen

In Zeiten großer Flüchtlingsströme sei es wichtig, das Bewusstsein über das gemeinsame Leben zu schärfen, sagte Gerhard Ulrich.

Landesbischof Gerhard Ulrich
Landesbischof Gerhard UlrichSönke Dwenger / Nordkirche

Hamburg. Die Gesellschaft muss nach den Worten von Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich stärker den Dialog mit Menschen suchen, die sich fremd fühlen. "Wir werden den Populisten und den religiösen Fanatikern nicht die Köpfe und Herzen derer überlassen, die aus Verunsicherung nach einfachen Antworten suchen", sagte Ulrich in Hamburg im Vorfeld des G20-Gipfels.
Gerade in Zeiten großer Flüchtlingsströme als Folge von Kriegen, Klimawandel und Globalisierung sei es besonders wichtig, das Bewusstsein über das gemeinsame Leben in der Welt zu schärfen. "Wir müssen lernen, dass wir nicht die Freiheit haben, uns nicht verantwortlich zu fühlen füreinander."
Viele Menschen sähen sich heute dem Lauf der Welt ohnmächtig gegenüber, so der Landesbischof. Die vielen unterschiedlichen Ideen und Lebensstile seien ihnen unheimlich. "Sie kommen mit der Komplexität der digitalen Welt nicht mehr zurecht." Viele fürchteten den sozialen Abstieg oder erlebten ihn bereits. (epd)