Weihnachten durchbricht die Logik des Egoismus, sagt der württembergische Landesbischof. Diese Logik bestehe darin, offensichtliche Lügen zu “alternativen Fakten” zu erklären. Das Gute sei nicht selbstverständlich.
Der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl mahnt dazu, sich durch offensichtliche Lügen nicht von der Wahrheit und dem Guten abbringen zu lassen. “Das Gute mag nicht selbstverständlich sein, aber es lässt sich niemals unterkriegen”, erklärte Gohl in seiner am Donnerstag in Stuttgart veröffentlichten Weihnachtsbotschaft.
Weihnachten schärfe den Blick für die “unendlich vielen Zeichen der Menschenliebe Gottes”, die leise und unscheinbar in der Welt am Werk sei, sagte der Bischof. Im Beruf, in Beziehungen, in Ehrenämtern und im Engagement für andere geschehe “so viel Gutes und Lebensförderliches”.
Weihnachten durchbreche die Logik des Egoismus. Diese Logik bestehe darin, dass “offensichtliche Lügen zu alternativen Fakten erklärt” würden und “Wahrheit als Lüge diffamiert” werde, sagte Gohl. Zu beobachten sei, dass dadurch die Demokratie und ihre Institutionen ausgehöhlt würden. Die Macht des Stärkeren scheine derzeit zu zählen, nicht Recht und Gerechtigkeit. Menschliche Maßlosigkeit zerstöre die Schöpfung. Und: “Die Reichsten sparen bei den Ärmsten.”
Gottes Menschenfreundlichkeit sei jedoch sein Wesenskern. “Deshalb gibt es für Gott keine Menschen erster und zweiter Klasse”, sagte Gohl.