Landesbischöfin würdigt unterschiedliche Erfahrungen in Ost und West
Zum Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) hat Nordkirchen-Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt die unterschiedlichen Erfahrungen in Ost und West als reichen Segen für die evangelische Nordkirche gewürdigt. Zugleich werbe die Landesbischöfin für einen verstärkten Austausch untereinander, wie die Nordkirche am Sonntag in Schwerin mitteilte. Prägend für die heutige Nordkirche sei das besondere Engagement der Kirchengemeinden in der damaligen DDR für Umwelt- und Naturschutz.
Wichtig bleibe nach Ansicht von Kühnbaum-Schmidt eine ungebrochene Aufarbeitung des Unrechts in der damaligen DDR, heißt es in der Mitteilung. „Dabei meine ich zum Beispiel auch das Unrecht, das durch Dopingpraktiken unzähligen Minderjährigen im System des DDR-Leistungssports angetan wurde, oder das Unrecht, das Pastorinnen und Pastoren und deren Familien sowie andere in der Kirche haupt- und ehrenamtlich Engagierte durch das SED-Regime erfahren haben.“
Es müsse weiterhin denen zugehört werden, „die überwacht und denunziert wurden und deren Leben ‚zersetzt‘ werden sollte“, so die Landesbischöfin. Kühnbaum-Schmidt: „Und wir müssen uns im Blick auf die Aufarbeitung der DDR-Geschichte auch Fragen und Themen stellen, die möglicherweise innerhalb unserer Kirche noch offen sind.“
Die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit am Dienstag (3. Oktober) in Hamburg beginnen um 10 Uhr mit einem ökumenischen Festgottesdienst in der Hauptkirche St. Michaelis. Der Gottesdienst wird verantwortet von der Nordkirche, dem katholischen Erzbistum Hamburg und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Hamburg. Der NDR überträgt die gesamte Feier live in der ARD.