Landesbehindertenbeauftragte: Kitas anpassen für Kinder mit Autismus

Die Landesbehindertenbeauftragte Simone Fischer will auf die Bedürfnisse von Menschen mit Autismus aufmerksam machen. Denn: „Unsichtbarkeit führt zu Ausgrenzung“, sagte Fischer am Montag zum Welt-Autismus-Tag (2. April). Sichtbarkeit hingegen schaffe Akzeptanz und Normalität. In Deutschland leben etwa 800.000 Autistinnen und Autisten, in Baden-Württemberg sind es rund 100.000.

Besonders im Blick hat Simone Fischer Kinder und Jugendliche mit Autismus in Kitas und Schulen sowie mit höherem Assistenzbedarf. Fehlende Inklusionskräfte, Erzieherinnenwechsel, steigende Gruppengrößen und die damit verbundene Reizüberflutung bei den betroffenen Kindern und Personalmangel erschwerten den Alltag der Familien. Dazu kämen lange Wartezeiten für Beratung, Diagnostik und Therapieangebote.

Assistenzleistungen zu bekommen, gestalte sich schwierig, sagte Fischer. Viele betroffene Kinder erhielten dem Grundsatz nach zwar Assistenz. Aber die Eltern seien bei der Suche nach Inklusionskräften häufig auf sich gestellt. Das führe dazu, dass Kinder mit Autismus die Kita nicht oder nicht mehr besuchen dürften, wenn sie keine Begleitung haben. Diese Anfragen an sie zeigten, dass Eltern für die Teilhabe ihrer Kinder häufig sehr kämpfen müssten.

Der Welt-Autismus-Tag wurde 2007 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für Autismus zu stärken und die Rechte von Menschen mit Autismus zu fördern. (0706/01.04.2024)