Im Jahr 2024 droht nach einer Berechnung des Landesarbeitskreises FSJ Baden-Württemberg der Verlust von 4.500 Freiwilligenplätzen im Land. Würden die finanziellen Kürzungen wie vom Bundestag beschlossen umgesetzt, werde bis zum Jahr 2025 sogar jede dritte der bisher 18.000 Stellen wegfallen, teilte der Landesarbeitskreis am Montag in Karlsruhe und Stuttgart mit. Laut Haushaltsplan sollten die Mittel für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das Freiwillige Ökologische Jahr, den Bundesfreiwilligendienst sowie den Internationalen Freiwilligendienst im kommenden Jahr um 78 Millionen Euro gekürzt werden, also um rund ein Viertel.
Der Landesarbeitskreis spricht sich vehement gegen die Streichungen aus. Freiwilligendienste seien bereits unterfinanziert und nicht jeder Platz werde angemessen gefördert, sagte der Vorsitzende Dietrich Hartlieb. „Die Sparmaßnahmen gefährden unsere Bemühungen, den Freiwilligendienst auszubauen und attraktiver zu gestalten.“ Soziales Engagement sei ein wichtiger Schlüssel, um gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und Demokratieverständnis zu fördern. Viele Engagierte entschieden sich nach ihrem Freiwilligendienst für eine berufliche Laufbahn in ihrem gewählten Dienstbereich. Durch die geplanten Kürzungen verlören soziale Einrichtungen potenzielle Nachwuchskräfte.
Eine Petition zur Stärkung der Freiwilligendienste sammelte im Juni und Juli innerhalb von vier Wochen über 100.000 Unterschriften. Am Montag (18. September) wurde die Petition im Rahmen einer öffentlichen Anhörung im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages verhandelt.
Der Landesarbeitskreis FSJ Baden-Württemberg ist ein Zusammenschluss der 38 baden-württembergischen FSJ-Träger. (2218/18.09.2023)