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Landesärztekammer fordert Versorgung auch für “Papierlose”

Auch Menschen ohne Krankenversicherung sollen nach Überzeugung der baden-württembergischen Landesärztekammer schnellstmöglich Zugang zu einer umfassenden Gesundheitsversorgung bekommen. Körperliche Unversehrtheit sei ein Menschenrecht, schreibt Kammerpräsident Wolfgang Miller in einer am Donnerstag in Stuttgart verbreiteten Mitteilung zum Tag der Menschenrechte (10.12.). Deshalb brauche es Gesundheitsversorgung auch für Menschen ohne Papiere – etwa für Migranten, Wohnungslose oder Sexarbeiterinnen.

Miller weist darauf hin, dass manche „Papierlose“ fürchten müssten, abgeschoben zu werden, wenn sie das Gesundheitswesen im Notfall in Anspruch nehmen müssten. Die Landesärztekammer lobt das Engagement zivilgesellschaftlicher Initiativen, die versuchen, Betroffene in eine Krankenversicherung zu bringen oder eine Kostenübernahme durch die Behörden zu erreichen. Die Kammer begrüßt den Plan der Landesregierung, sogenannte Clearingstellen für Menschen ohne Papiere mit 400.000 Euro zu fördern. Allerdings brauche es weitere Finanzmittel sowie den Schutz vor Repressalien für diese Personengruppe. (2943/07.12.2023)