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Land und Stiftung fördern Gender-Medizin mit neun Millionen Euro

Das Land Niedersachsen und die Volkswagen-Stiftung fördern sieben Forschungsprojekte in der Gender- und Diversitätsmedizin mit insgesamt rund neun Millionen Euro. Ziel dieser medizinischen Fachrichtungen sei es, eine bessere Gesundheitsversorgung für alle Menschen zu erreichen, teilte die Stiftung am Freitag mit. Dazu würden biologische, soziale und kulturelle Unterschiede wie Alter oder Geschlecht stärker in der Diagnose, Therapie und Medikation von Krankheiten berücksichtigt.

Die höchste Einzelförderung geht mit 3,9 Millionen Euro an die Leibniz Universität Hannover und die Medizinische Hochschule Hannover (MHH). Sie widmen sich einer datenbasierten Auswertung von Ungleichheit und Diversität in der Gesundheitsversorgung. Für das Projekt „Medizinische Versorgung von Trans-Menschen verbessern“ erhalten die MHH und die Universitätsmedizin Göttingen 1,3 Millionen Euro. Die Ostfalia-Hochschule in Salzgitter und Wolfenbüttel sowie die Universität Oldenburg bekommen für ihr gemeinsames Projekt „Diversität und kultursensible Pflege bei der Unterstützung der Nahrungsaufnahme berücksichtigen“ ebenfalls 1,3 Millionen Euro.

Das alte Mediziner-Dogma „Eine Krankheit. Ein Wirkstoff. Und für Kinder die Hälfte“ gelte nicht mehr, sagte Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD). Die Erkenntnis, dass jeder Mensch verschieden ist und individuelle medizinische Bedürfnisse hat, verlange nach zukunftsweisenden Antworten. Innovationen von Forschenden trügen dazu bei, die medizinische Versorgung im Land gezielt weiterzuentwickeln und „jeder Patientin und jedem Patienten eine maßgeschneiderte Therapie zu ermöglichen“.

Weitere Beträge zwischen 305.000 und 636.000 Euro fließen an die Uni Oldenburg und die MHH, teilweise in Kooperation mit der Hochschule 21 in Buxtehude. Dabei geht es um Diabetes, Gesundheitsberufe, chronische Schmerzen im Bewegungsapparat und die Gebärmutter-Erkrankung Endometriose