Land fördert Kastration von Katzen mit 400.000 Euro
Das Land Niedersachsen stockt die Mittel für die Kastration wildlebender Katzen auf. Wie das zuständige Landwirtschaftsministerium am Montag in Hannover mitteilte, werden für zwei Aktionen in diesem Jahr insgesamt 400.000 Euro zur Verfügung gestellt, was den Angaben zufolge gegenüber den Vorjahren annähernd einer Verdopplung der Mittel entspricht.
Allein in Niedersachsen leben nach Schätzungen des Deutschen Tierschutzbundes mindestens 200.000 Katze ohne Halterin oder Halter. Sie seien oftmals unterversorgt und krank und erreichten in vielen Fällen das fünfte Lebensjahr nicht, erläuterte das Ministerium den Hintergrund der Aktion, die sich als Beitrag zur Verhinderung von Tierleid versteht.
Tierheime, Tierschutzvereine und ehrenamtliche Betreuende von kontrollierten Futterstellen können zunächst vom 19. August bis 15. September wildlebende Hauskatzen bei niedersächsischen Tierärztinnen und Tierärzten anmelden. Dort werden sie kastriert, gekennzeichnet und registriert. Nach einer Nachversorgung werden die Tiere den Angaben zufolge entweder am Einfangort freigelassen oder, sofern sie sich als zutraulich erweisen, über ein Tierheim in die Obhut von Katzenfreundinnen und -freunden vermittelt. Eine weitere Aktion soll vom 4. November bis 15. Dezember stattfinden.
In vorangegangenen Aktionen wurden nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums rund 15.000 wildlebende Katzen kastriert. „Die Verhinderung von viel Katzenleid, das Engagement der Städte und Gemeinden sowie der vielen Ehrenamtlichen, die im Katzenschutz tätig sind, überzeugen mich, die Aktion auch in diesem Jahr fortzusetzen“, betont die Landesbeauftragte für den Tierschutz in Niedersachsen, Julia Pfeiffer-Schlichting. Kastriert würden nur freilebende Hauskatzen ohne direkten menschlichen Bezug, die vorab bei der zuständigen Stadt oder Gemeinde als Fundtier gemeldet worden seien. „Katzen, die einer Besitzerin oder einem Besitzer zugeordnet werden können, sind von der Aktion ausgenommen“, betonte Pfeiffer-Schlichting.
Die Kastrationsaktion wurden 2017 von einem Bündnis ins Leben gerufen, dem unter anderem die Tierärztekammer Niedersachsen und der Deutschen Tierschutzbund angehören. Die teilnehmenden Veterinäre unterstützen das Projekt ebenfalls: Von jeder im Rahmen der Aktion durchgeführten Behandlung spenden sie 40 Euro zurück.