Das Management des Wolfs in Baden-Württemberg kostet den Steuerzahler jährlich mehrere Millionen Euro. Der größte Teil der Summe fließt in den Schutz von Weidetieren, wie das Umweltministerium in einer am Freitag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion mitteilte. Aktuell leben nach offiziellen Angaben vier Wolfsrüden im Land, gelegentlich streifen weitere Wölfe durch den Südwesten.
Allein die Ausgaben für den Herdenschutz, etwa für Schutzzäune und die Haltung von Herdenschutzhunden, beliefen sich laut Ministerium im Jahr 2023 auf rund 6,8 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr waren es 5,1 Millionen Euro. Hinzu kamen 2024 Personalkosten bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt von rund einer Million Euro. Dazu zählten Aufgaben wie die Überwachung der Tiere und die Beratung von Weidetierhaltern. Die Kosten für genetische Analysen, um einen Wolf als Verursacher von Schäden nachzuweisen, lagen in den vergangenen beiden Jahren bei jeweils 21.000 bis 31.000 Euro.
Die Landesregierung bewertet die Ausgaben als wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und der Kulturlandschaft. Der Schutz des Wolfs sei zudem eine rechtliche Verpflichtung, die sich aus der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union ergebe. Die direkten Ausgleichszahlungen für von Wölfen gerissene Nutztiere fallen im Vergleich zu den Präventionskosten gering aus. Im Jahr 2023 betrug die Summe rund 12.000 Euro, 90 Prozent davon trägt das Land. (1692/11.07.2025)